(LUKE LAMETTA) Der Ölpreis fällt und fällt, jetzt bei knapp 83 Dollar pro Barrel Brent Crude. Nach 115 Dollar im Juni. Hat sich irgendwer bei ‘den Finanzmärkten’ bedankt?
Hat sich irgendwer bei ‘den Spekulanten’ bedankt?
Hat irgendwer ‘die Leerverkäufer’ für ihr Wirken gelobt?
Also weil der Kurs in eine Richtung läuft, die taz-, Zeit- und Spiegel-Journalisten gefällt?
Nein?
Na, warum auch.
It’s the market price, stupid.
Aber sollte es mal wieder in die andere Richtung gehen, werden sich all diese Toyota Prius Fahrer_§*¸.·´¯`·.Innnen (mit Veggiedayeltern-Heckscheibenaufkleber: “Zoë & Oskar on Board”) vor lauter ökonomischem Analphabetismus wieder hysterisch überschlagen… – you bet.
Quack,Leerverkäufe. Das ist selbstverständlich eine Verschwörung der Wallstreet-Banditen um den armen Wolodja in den Ruin zu treiben. 🙂
Großartig!
@ricbor
Richtig! aber Sie haben den Mossad vergessen 🙂
@Luke Lametta
Warum das Klagen?!
Es sollte sich sogar bis zu Ihnen durchgesprochen haben, daß “die unsichtbare Hand des Marktes” nur dann Gutes bewirkt, wenn es dem vertrottelten und ungebildeten Volk (kurzfristig) anscheinend zu Gute kommt 🙂
Es sind Audi, Mercedes, BMW und Porsche-Fahrer, die über Spekulanten motzen.
Die Verschwörungstheorie, dass Spekulanten den Ölpreis nach oben manipulieren würden, ist in der Bevölkerung breit verankert und wird von ARBÖ und ÖAMTC propagiert. Die Prius-Fahrer sind genau jene, die eben nicht an die Verschwörung glauben und sich auf die hohen Ölpreise einstellen wollen, während andere nur fordern, dass die Politik den Spekulanten endlich mal das Handwerk legen solle.
Googlen nach “Grasser Benzinpreis” ergibt:
Minister Grasser: “Benzinpreis unerträglich” (OTS, 20.6.2000)
Grasser: Benzinpreis runter, sonst kommt Sondersteuer (Börse-Express, 13.9.2005)
…
Damals lag der Ölpreis bei $ 29, bzw $ 55. 1998 waren es gar nur $ 13.
http://www.eia.gov/dnav/pet/hist/LeafHandler.ashx?n=pet&s=rbrte&f=a
(Aktuell sind es $ 83,86, was neuerdings ein Beweis für niemals versiegendes Öl genannt wird.)
Zufälligerweise ist der aktuelle Rückgang des Preises tatsächlich Spekulanten zu verdanken. Aber nicht jenen an den Warenterminbörsen, sondern jenen, die die unprofitable Schieferöl- und Schiefergas-Blase finanzieren.
@TH
Eher wohl das Finanzjudentum. Schreib ich aber nicht, weil Ortner manchmal ironieresistent ist. 🙂
@ricbor
Ja, da haben Sie recht, vor allem das Internationale!
Das müssen wir dem Herrn Ortner noch “beibringen” 😉
@Thomas
Ich wurde auf meinem Fcbk zu Recht darauf hingewiesen, dass ‘die Spekulanten’ jetzt eben wohl am Euroverfall schuld sind, weshalb die Benzinpreise noch viel zu hoch sind. Und Fracking ist auch ein gutes Stichwort dieter, eine großartige Technologie, die die Ressource nur so sprudeln lässt. In Österreich dagegen fordert sogar die selbsternannte “liberale Bürger_innenbewegung” (…) im grünen Spießerwindschatten “ein Verbot!!!!!!!!!!”, so wie ihr “Li”F-Umweltsprecher auch sonst mühelos jeden grün-etatistischen Hau abschreibt. Wenn geht, gleich in ganz Europa. Man “schaut ja über den Tellerrand”, totaler Zentralismus gilt Liberalalas als Beweis dafür, dass man ganz sicher kein schlümmer, “kleinkarierter Nationalist” sei. Trauerspiel.
@Luke Lametta
Wer sich freiwillig auf fcbk begibt, muß mit derlei Verirrungen rechnen 😉
Und seien wir doch ehrlich, es sind immer nur! die Spekulanten, Kapitalisten und Juden……..
Sie haben sich nicht nur nicht bedankt, sie ignorieren den fallenden Ölpreis. Er widerspricht ja auch der Peak-Oil-Theorie und nach Ökoglaube ist Öl ja sowieso des Teufels.
@Thomas
der Hinweisgeber ist selbst prop trader, der meinte das eh sarkastisch-selbstgeißelnd. Eine psychohygienische Alternative zum Dauer-Facepalm.
Der Beitrag von Luke Lametta ist wundervoll.
Davon unbenommen, die OPEC bestimmt den Ölpreis, wenn sie in Wien tagt und die Förderquote festlegt. Dieses Mal hat sie die Hände in den Schoß legend dem Preisverfall zugeschaut. Klar, lieber ein paar Milliarden kurzfristig verlieren, damit die Fracking Industrie w.o. geben muss, als langfristig Markanteile abgeben.
Fehlt eigentlich nur mehr Draghi, der “mit großer Sorge” auf “Deflationsgefahren” verweist. Narrativ für Quantitative Easing IV bis XXX.
Denkt denn hier niemand an den “armen” Staat. Der bekommt doch viel weniger Einnahmen für seine überaus wichtige Arbeit. Das Ende wird kommen, wenn die Spritpreise sinken sollten. Man stelle sich vor bei 1,80 € / l bekommt der Staat doch tatsächlich rund 1,20 € bei 1,50 nur noch 99 ¢, da wird die Armut explodieren und überhaupt ist das alles ganz schlimm.
Ich fordere zumindest 5,00 €/l, damit der Staat überleben kann (mehr schlecht als recht)
Warum sind eigentlich “Die Grünen” in diesem Land mit diesem Spritpreis nicht zufrieden?
Die haben ja um 1989 herum ATS 20,–/l gefordert, der Umwelt zuliebe 😉