“An Samstagnachmittagen kam Onkel Lajos zu uns zu Besuch. Er hatte einen Schäferhund und eine knochendürre, angeblich ewig kranke Frau, die er bei seinen langen Spaziergängen immer zu Hause ließ. Sein Weg führte von Liesing zum Rosenhügel im 12. Wiener Bezirk, wo ich mit meinen Eltern als Ältester von drei Söhnen lebte. Onkel Lajos war nicht mein richtiger Onkel. Wir nannten ihn so, weil er mir und meinen Brüdern die Verwandtschaft ersetzte. Wir kannten unsere Großeltern nicht. Keiner von ihnen hatte den Holocaust überlebt….” (hier)
Selten habe ich etwas gelesen, das mich so ergreift, Herr Ortner. Es wird mich noch lange beschäftigen.