“Die EZB wird zum Ausputzer im Krisenfall und gleichzeitig zum Selbstbedienungsladen für die Staaten der Euro-Zone. Sie wird Teil einer Wirtschaftsregierung und damit eine Staats-Zentralbank” (Thomas Mayer, ökonomischer Chefberater der Deutschen Bank”)
Anders lässt sich das Friedensprojekt Euro nicht mehr (künstlich) am Leben
erhalten. Das ermöglicht aber lediglich einen Zeitgewinn, denn bleiben die
Leistungsbilanzungleichgewichte in der Eurozone bestehen (worauf alles
hindeutet), wird letztendlich auch die EZB die Gemeinschaftswährung
nicht retten können.
Nach einer aktuellen Studie der Banca d` Italia liegen die Lohnstückkosten
in der drittgrößten Volkswirtschaft Europas, Italien, um 30 % (!!) über dem
Niveau in Deutschland.
@Christian Peter
Umgekehrt wird ein Schuh draus. Gerade wegen den Rettungsaktionen der EZB können diese Länder ihre Leistungsbilanzdefizite aufrechterhalten. Ohne dem Zutun der EZB würden die PIGS-Staaten ständig an Geldmenge verlieren, was ihr Preisgefüge wieder drücken, also wettbewerbsfähig, machen würde.
@Smarti
Sehe keinen Widerspruch zu meiner Aussage. Die EZB interveniert, um ein
Kollabieren der südlichen Volkswirtschaften samt deren Bankensystem (das
Ende des Euros in der heutigen Form) zu vermeiden. Dass dabei gleichzeitig
die Leistungsbilanzdefizite des PIGS finanziert werden, ist unbestritten.
Viele italiensche Gemeinden waren reich, dann kam der Euro.
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-104058635.html