Ein Sommer in Griechenland
“….Am Zerrbild der deutsch-griechischen Beziehungen sind wir Journalisten nicht ganz unschuldig. Die griechische Boulevardpresse zielt mit diesen Primitivparolen auf Auflage und die so genannten intellektuellen linken Blätter malen Deutschland als den Hort des menschenverachtenden Neoliberalismus. Damit beten sie nichts anderes nach, als die deutsche Linke von Steinbrück bis Gysi vorplappert: Schuld an der griechischen Misere sind die Kapitalisten, die Banker, die Neoliberalen. Das ist dann einfacher zu ertragen, als die eigenen korrupten Politiker in Griechenland, als die Erkenntnis, dass eine rotgrüne Regierung in Deutschland aus Dummheit alle Leitplanken der Finanzwirtschaft abschaffte und sich durch Schuldenorgien in die Hände der Banker begab….” (Reportage auf “ef”)
Grichenland sollte nicht nach den Titelseiten seiner Schmierblätter beurteilt werden, so wie Deutschland nicht nach der Bild-Zeitung beurteilt werden sollte.
Die meisten Griechen, mit denen ich gesprochen habe wissen ganz genau, wo es im argen liegt. Medienberichte, die glauben lassen, man wäre dort seines Lebens nicht sicher sind absoluter Quatsch.
Und der “Bilderkrieg”, den sich griechische und deutsche Medien lieferten wurde objektiv betrachtet von Focus ausgelöst: http://diepresse.com/images/uploads/7/c/b/542667/griechenland_boykott_deutscher_waren_focus320100228145832.jpg
Ganz unbeteiligt ist das Finanzsystem am Debakel Griechenlands nicht, denn Staaten müssen sich trotz Notenmonopols Geld von Banken leihen und dafür (mitunter horrenden) Zins entrichten : Die Banken beziehen das Geld von der EZB (fast) gratis und reichen es mit Aufschlag an die Staaten weiter.
Zinsen sind bereits der zweitgrößte Posten im Bundeshaushalt (Tendenz : steigend). In Griechenland werden 40 % (!!) aller Steuereinnahmen für Zinszahlungen verwendet.
@Christian Peter
Ich kann, Verzeihung, dieses “müssen” nicht mehr lesen/hören.
Niemand wird gezwungen!, sich Geld zu leihen, sein Konto zu überziehen etc. etc. etc.
Wir werden gezwungen, Steuern zu zahlen, das ja!
@Thomas Holzer
Der Staat muss sich nicht verschulden, aber (mitunter horrende) Zinsen für geliehenes Geld bezahlen, obwohl er das Notenmonopol inne hat. Ein miserables Geschäft für den Staat und den Steuerzahler, der diese Zinsen zu bezahlen hat – aber ein gutes für Banken.
@Thomas Holzer
Wie überhaupt die gesamte Euro – Rettungspolitik eine Sanierung des Bankenapparats auf Kosten der Steuerzahler unter Schonung der Bankeigentümer (Investoren) bezweckt, wie sie sicherlich bereits mitbekommen haben werden.
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2013/07/18/studie-enthuellt-banken-haben-politik-bei-euro-rettung-erpresst/