“……Die strukturschwachen Kernländer der Euro-Zone sollten am Montag eine wichtige Lektion gelernt haben: Es ist auch in konjunkturell unsicheren Zeiten möglich, viel zu exportieren. Der Euro-Partner Deutschland hat es vorgemacht, seine Exportbranche hat laut neusten statistischen Daten im Juli erstmals die Umsatzmarke von 100 Mrd. € in einem einzelnen Monat geknackt….” (NZZ)
‘Der deutsche Exporterfolg geht nicht auf Kosten der restlichen Euro-Zone, wie häufig moniert wird’
damit wird endlich mit einem Märchen aufgeräumt, welches uns erst kürzlich auch der hochgeschätzte Klaus Kastner auftischen wollte.
‘Die Exportschwäche der strukturschwachen Euro-Länder ist aber auch nicht auf den starken Euro zurückzuführen’
Einspruch. Der starke Euro ist die Hauptursache für die lahmende Industrieproduktion im Süden Europas, das belegen die Industrieproduktionsdaten eindeutig. Die meisten Länder Südeuropas produzierten vor der Einführung der Gemeinschaftswährung mehr, als heute, wobei die Tendenz weiterhin nur in eine Richtung zeigt : nach unten.
9. September 2014 – 13:05 Christian Peter – See more at: https://www.ortneronline.at/?p=30962#comments
Es möchert’ sein, dass auch eine habituelle Faulheit Südeuropas für die Tendenz nach unten verantwortlich ist. (Wobei Österreich sich immer südeuropäischer verhält.)
@Rennziege
wenn die Südländer mit eigenen Währungen vor 15 Jahren mehr produzierten als heute, wird es nicht nur an der Faulheit liegen.
@Christian Peter
Jedes Land kann so faul oder fleißig (produktiv, natürlich) sein, wie es will. Theoretisch kann das sogar in einer Währungsunion funktionieren, praktisch aber ganz offensichtlich in vielen Fällen nicht. Vergleichen Sie Griechenland und die Slowakei (Euro seit ’09).
Na ja, ich halte das wiederholte Exportwunder Deutschlands noch nicht für ausgemacht. Warten wir mal, bis alle Rechnungen bezahlt sind…..
@PP
Ein Währungsverbund wird allenfalls mit homogenen Volkswirtschaften funktionieren (z.B. Deutschland, Österreich, Niederlande) aber niemals mit derart unterschiedlichen Volkswirtschaften wie der Eurozone. Nicht umsonst hatten Währungsverbunde in der Vergangenheit nur selten dauerhaft Bestand.
Christian Peter,
> Ein Währungsverbund wird allenfalls mit homogenen Volkswirtschaften funktionieren
Diese These fällt mit der falschen Prämisse, wonach Staaten eine Wirtschafts- und Währungspolitik betreiben dürfen oder gar müssen. Ohne Eingriffe von oben werden nicht leistungsfähige Soziotäten ärmer, was wiederum eine Funktion der freien Marktwirtschaft ist.
Zugleich stellen die von Ihnen favorisierten Abwertungen und der damit einhergehende gesamtstaatliche Preisnachlass eine gravierende Umverteilung innerhalb der betroffenen Soziotäten dar, was bestenfalls Sozialisten als funktionierendes Mittel anerkennen können.