“Auf der einen Seite überpurzeln sich die Parteien damit, ihren potenziellen Wählerinnen und Wählern Arbeitsplätze zu versprechen. Doch auf der anderen Seit erwecken sie den Eindruck, Erwerbsarbeit sei so etwas wie eine Naturkatastrophe, vor der es die Wählerschaft tunlichst zu schützen gilt. Zu welchem Zwecke Dinge erfunden wurden wie die Hacklerregelung, die Frühpension, das Verbot der Sonntagsarbeit im Handel und das einzementierte Pensionsalter.” (Andreas Koller, SN) Must read!
“Must read!” — wie wahr! I did read Mr. Koller’s beautiful opinion piece, with pleasure. Oba wås nutzt’s, Buam und Diandln? All diese schreienden Übelstände werden doch nach den Herbstwahlen nicht abgeschafft, sondern unter dem Beifall einer Mehrheit der Wähler, no’ a wengerl mit geliehenem Geld aufg’mascherlt, fortgesetzt werden, von allen Parteien und Phäaken geliebt.
Politiker aller Couleurs und Etagen werden ihre Pfründen behalten, Kevin und Jessica ebenfalls, sogar aufgebessert, und alle wird’s freuen. Wer die Zech’ zahlen muss, interessiert kein Borstentier.
Jetzt kann ich der gnädigen Frau gar nicht antworten, obwohl ich so gern wollen tät.
Das mit dem Erwerb ist wirklich paradox. Die Regierung verspricht Arbeitsplätze, die aber per se die Hölle auf Erden sind. Schwierig.
Keine Arbeit zu haben ist nicht wegen der Arbeit an sich schlimm, weil die Arbeit ja so schön ist, sondern weil man sonst keine Existenzgrundlage hat.
Somit versuchen Politiker (zumindest vorgeblich) zu schützen vor dem Verlust der Existenzgrundlage (“Arbeitsplätze schaffen”), andererseits aber vor unzumutbaren Arbeitsbedingungen und Ausbeutung (Arbeitszeiten, höheres Pensionantrittsalter etc).
Soviel Differenzierungsvermögen könnte man schon haben.
Der Grund für Arbeit in einem kapitalistischen System ist ja nicht weil man will, sondern weil man muss.
Das Problem ist gelöst.
Notenbanken stellen derzeit Geld her, was in absehbarer Zeit auch Steuern überflüssig machen wird. Als nächster Schritt wird das Arbeitseinkommen entbehrlich, weil Geld dann ausreichend zugeteilt werden kann. Der Sozialismus wird dann ein neues Betätigungsfeld finden, von dem wir noch nicht wissen, wie es aussehen wird.