“….Das System ist fragiler denn je. Der Grund sind die hohe Staatsverschuldung und die rekordniedrigen Zinsen. Dieses Mal gibt es kaum mehr fiskal- und geldpolitischen Spielraum, wenn etwas passiert….” (Kluges Interview mit Nassim Nicholas Taleb, hier)
kaum mehr fiskal- und geldpolitischen Spielraum
Optimist. Wenns darum geht, “ihren” Staat zu retten, neigen Kontinentaleuropäer irgendwie zur Entwicklung einer Daseinsmoral, die man am konzistesten mit “glücklicher Galeerensklave” umschreiben könnte. Ich bleib dabei: You ain’t seen nothing yet. Wirklich sportliche Werkzeuge wie etwa Zwangshypotheken, Bargeldprohibition oder eine eigenständige, transferunabhängige EU-Einnahmequelle (welche man dann via Emission von Triple-A Bonds hochhebeln kann!), sind ja noch nicht mal in den Kinderschuhen. Da gibts noch Spielraum ad nauseam…
Servus, Lametta!
Ich füge das relevante YouTube-Video (BTO anno 1974) hinzu, denn ich wollte ergründen, was Sie uns mit “You Ain’t Seen Nothing Yet” sagen wollten.
Passt:
Ich halte das, was Rudi Dutschke prophezeit und mit “integraler Etatismus” benamst hat schlichtweg für das wahrscheinlichste Szenario in Kontinentaleuropa 2015ff. Innerhalb der L-Gruppen wird die Duldungsbereitschaft des Medianwählers mE drastisch unterschätzt. Den kümmert beispielsweise Kleinkram wie das Kontenregister nicht die Spur, berührt den gar nicht. Bestenfalls Floriani-Gleichmut, wenn nicht Wohlwollen.
“Die Gans so zu rupfen, dass sie unter möglichst wenig Geschrei so viele Federn wie möglich läßt” – so wirds seit Jean Baptiste Colbert gemacht und so wenig Liberale es auch fassen werden können: da geht einerseits einnahmetechnisch noch -deutlich- mehr, andererseits verstehen Politiker nur die Sprache “der Finanzmärkte” samt Diktat leerer Kassen; und bis es in Sachen Schuldendienst ernst wird, ists für eine Entität wie die VRÖ halt doch noch ein ganzes Stück. Zweckalarmismus mag der Psychohygiene dienlich sein, wirkt aber auch immer irgendwie hilflos. Und das wissen -die- halt ganz genau.