“In der Zeit zwischen 2006 und 2008 verbuchten alle österreichischen Raiffeisenlandesbanken zusammen einen Gewinn von rund 1,9 Milliarden Euro. Dafür zahlten sie Steuern von ca. 19 Millionen Euro – was einem Steuersatz von 1 Prozent entspricht”, war in der Österreich-Ausgabe der “Zeit” vom 28.8.2010 zu lesen. – Über Zypern meinte Bundeskanzler Werner Faymann übrigens jüngst: “”Es ist ein Land, das einer Steueroase gleicht.” Und das ist ja jetzt echt empörend, sowas.
…und Spekulanten gibts auch nur dort.
Lustig, lustig. Jetzt regen sich die Liberalen darüber auf, dass der Staat im Sinne des (Groß-) Kapitals agiert. Der Staat ist eben das Produkt der materiellen Gesellschaftsverhältnisse. Wer sich also über so etwas aufregt, muss sich konsequenterweise auch über den Kapitalismus an sich aufregen.
Faymann muss man ja seine Ahnungslosigkeit “zugute” halten 😀
Ein solcher Steuersatz hätte ursprünglich wohl eine ausreichende Eigenkapitalausstattung im Bankenbereich unterstützen können. Wie man am dringend notwendig gewordenen Partizipationskapial der Republik sieht, war das dafür wenig hilfreich. Die Mittelständische Wirtschaft würde sich über derartige Steuersätze freuen und könnte dann nach entsprechender Eigenkapitalbildung weitgehend von Banken unabhängig werden. Ob das unser ranghöchster Taxilenker auch so sieht?
@Lodur
Nicht wer das meiste Kapital besitzt gewinnt die Wahl, sondern wer mehr Stimmen bekommt. Das Eigentum der Produktionsmittel (meist über Enteignung an sich gerissen) in der Hand einer Partei führt nur dann zur Abhängigkeit zwischen Produktionsmitteleigentum und Staat, wenn Ihr schöner sozialistischer Einparteienstaat Realität geworden ist.
Der Staat, wie wir ihn hier erleben, ist das Produkt der bestmöglichen Bestechung potenzieller Wähler mit Geld, das gar nicht vorhanden ist und das diese potentiellen Wähler selbst erst noch erwirtschaften sollen. Ein auf Bestechung und Korruption, Geldbetrug und Lüge aufgebautes System.
Das hat mit Kapitalismus und Ihren marxschen Parolen aber sowas von überhaupt nix zu tun.
Oh! Ortner kritisiert – wenn auch etwas durch die Blume – Unternehmen dafür, dass diese keine Steuern an den bösen Staat zahlen. Dass ich das noch erleben darf…
@Reinhard
Wenn Wahlen etwas ändern würden, wären sie längst verboten.
Wer Kapital hat, sagt der Politik, was sie darf und was nicht. Und profitiert von den Staatsschulden.
“Ein auf Bestechung und Korruption, Geldbetrug und Lüge aufgebautes System.”
Ein auf dem Klassengegensatz aufgebautes System.
Darum setzt sich die SPÖ ja so für Gerechtigkeit und gegen die unglaubliche Gier der Spekulanten ein.
Hier zB. Gabi Burgstaller und David Brenner! 🙂
http://www.hof-bei-salzburg.spoe.at/index.php?pid=8500&id=3106
@Roms
und nicht zu vergessen die SPÖ geführte Stadt Linz!
Ohne Oasen gibt es nur noch Wüsten. Bezeichnend, daß die Delebets für die Ausdehnung der Wüsten ist. Müssen dann doch die Menschen von dort verschwinden und werden die neuen Sklaven in den “Wüsten” der Staaten…
Was wurde mit Ihnen angestellt? Gehirnwäsche?
@Reinhard
“Das Eigentum der Produktionsmittel (meist über Enteignung an sich gerissen) in der Hand einer Partei führt nur dann zur Abhängigkeit zwischen Produktionsmitteleigentum und Staat, wenn Ihr schöner sozialistischer Einparteienstaat Realität geworden ist.”
Im Kapitalismus ist der Staat der ideale Gesamtkapitalist bzw. das Instrument der Klassenherrschaft. Die tendenziell kapitalfreundliche Politik in den meisten Staaten der Welt zeugt davon. Steuersenkungen, Privatisierungen, Liberalisierungen der Warenströme und Kapitalflüsse zeugen davon, oder eben die jetzige Schonung der Bankeigentümer (Großaktionäre) und Anleihengläubiger auf Kosten der Bankkunden in Zypern.
Und noch etwas. Im Sozialismus (nein, damit sind NICHT der Stalinismus und eine Epigonen gemeint) sind die Produktionsmittel in den Händen der Arbeiter und Konsumenten und nicht in denen einer Partei.
Abgesehen davon basiert das Privateigentum in den meisten Fällen auf “Aneignung”, also Kauf, Raub, Besetzung etc. Von der permanenten Aneignung des vom Arbeitnehmer produzierten Mehrwerts durch den Arbeitgeber ganz zu schweigen. Kapitalismus ist nichts anderes als systematischer Raub.
@Karl Markt
“Wenn Wahlen etwas ändern würden, wären sie längst verboten.”
Desahlb wollte ja der rechte Flügel des Zentrums in der Weimarer Republik ab 1929/30 eine autoritäre Präsidialrepublik installieren. Denn ab 1928 war die KPD viertstärkste und ab 1930 sogar die drittstärkste Kraft im Reichstag.
@Lodur
Interessant: jetzt wird “Kauf” schon mit “Raub” “Besetzung” etc. gleichgesetzt.
Das heißt: wenn ich zum Bauern gehe, und ihm 10 Eier für einen Preis abkaufe, welchen wir beide freiwillig, in beiderseitigem Einverständnis vereinbart haben, habe ich den Bauern beraubt.
Interessante Sichtweise 😉
Was sind dann Steuern? in Ihrer Diktion wahrscheinlich “freiwillige Abgaben” des Steuerzahlers
@Thomas Holzer
“Interessant: jetzt wird “Kauf” schon mit “Raub” “Besetzung” etc. gleichgesetzt.”
Sinnerfassend lesen ist Ihre Stärke nicht. Ich schrieb “Aneignung, also Kauf, Raub, Besetzung etc.”. Von einer Gleichsetzung keine Rede. Nur eine Aufzählung wie Aneignung vollzogen werden kann. Werden Sie nicht gleich hysterisch! Schließlich regen Sie sich über den systematischen Raub im Rahmmen der kapitalistischen Produktionsweise, also über die permanente Aneignung des vom Arbeitnehmer produzierten Mehrwerts durch den Arbeitgeber, auch nicht auf, ja, verteidigen ihn sogar.
“Rahmen” natürlich.
@Lodur
Ich werde nicht hysterisch!
Niemand wird gezwungen, den angeblichen “systematischen Raub über die permanente Aneignung des vom Arbeitnehmer produzierten Mehrwerts durch den Arbeitgeber” hinzunehmen.
Noch ist es jedem frei gestellt, diesen “Mehrwert” für sich selbst zu produzieren, und somit sein eigener Kapitalist zu werden 😉
Nicht wehklagen, sondern einfach mal tun!
@Thomas Holzer
“Noch ist es jedem frei gestellt, diesen “Mehrwert” für sich selbst zu produzieren, und somit sein eigener Kapitalist zu werden”
Das stimmt eigentlich nicht. Das System kann nur funktionieren, wenn eine Mehrheit als Ausbbeutungsmaterial herhält, sonst könnten ja nie große Kapitale entstehen. Der Witz ist ja gerade, dass der Mehrwertt erst am Markt durch den Verkauf realisiert wird und da braucht es eben eine große Masse, die nur durch Kauf an die Waren herankommt, und nicht durch Eigenproduktion.
Eine Welt voller Selbstständiger wäre ja im Prinzip schon eine Art Kommunismus. Im Kapitalismus wird das jedoch vehindert, da ja Selbstständige irgendwann von größeren Kapitalen gekauft werded, pleite gehen oder über Zins sowiese nur ein Anhängsel eines großen Kapitals sind. Also durch den Wettbewerb selbst.
Im Prinzip reproduziert der Kapitalismus systematisch immmer wieder den Gegensatz Kapital-Arbeit.
@Karl Markt
Abgesehen davon sind Produktionsmittel prinzipiell auch Waren, die erst einmal auf den Märkten erworben werden müssen.
Und somit der Zugang zu ihnen von einer bestimmten Zahlungskraft abhängt. Deshalb gilt: Märkte geben nur denjenigen etwas, die schon haben.