“…..Schliesslich sollten diejenigen, die jetzt laut nach mehr staatlicher Kontrolle rufen, gerade beim Blick auf VW noch einmal nachdenken. Bei Volkswagen sitzt der Staat quasi in der Firma – und hat trotzdem nichts mitbekommen….” (Sehr gute Analyse der VW-Affäre in der NZZ)
Zusätzlich zu den 20 % Niedersachsens ist es auch noch 20 % Eigentum des Emirats Katar. Also 40 % staatliche Eigentümer.
Politiker träumen von Fahrzeugen, die Fliederduft zum Auspuff rauslassen. Der Kunde hingegen will gute Fahrleistungen zum bezahlbaren Preis.
Bei den reinen Verbrauchsmessungen nach EU-Norm ist die Manipulation ja sogar gesetzlich legitimiert: Auf dem Prüfstand dürfen Nebenaggregate ausgeschaltet werden, die im normalen Fahrbetrieb im Einsatz sind. Es werden reibungsarme Reifen verwendet, während in der Praxis ganz andere Walzen drauf sind.
Wenn die Diskrepanz zwischen dem, was der Kunde in freier Entscheidung zu kaufen bereit ist, und den moralischen Wunschvorstellungen der Gesetzgeber zu gross wird, wird über kurz oder lang gemogelt. Nichts Neues unter der Sonne…
Ich kann Christian Weiss nur zustimmen. In den USA sieht das ähnlich aus, nur dass bei denen Diesel für PKWs nicht sehr verbreitet ist. Die amerikanischen Standards gehen erstmal von Benzinfahrzeugen aus, und das Feld ist für einen Diesel hoffnungslos. Bei uns hingegen sind Diesel-PKWs nur so weit verbreitet, weil die Politik an sie viel niedrigere Anforderungen stellt und außerdem Diesel steuerlich begünstigt ist.
Technisch gesehen hat Diesel keine Vorteile, auf einem freien Markt mit homogenen Fahrzeug- und Spritsteuern und einheitlichen Umweltstandards wäre Diesel nicht konkurrenzfähig. Diesel ist was für Containerschiffe, die sich nationalen Luftqualitätsforderungen entziehen können, und für Landmaschinen, die (in Deutschland zumindest) sowieso viel weniger Steuern zahlen.
Der Ruf nach noch mehr staatlicher Kontrolle ist aus zwei Gründen lächerlich:
1) VW gehört zu 40% staatlichen Eigentümern (siehe oben)
2) VW verwendet die gleiche Software für die Abgasmessung wie die Staaten für die Messung vom Budgetdefizit
aaaaaaaa,
> Technisch gesehen hat Diesel keine Vorteile, auf einem freien Markt
Das ist Unsinn. Anscheinend verkennten manche, wonach es auch mal eine Zeit gab, in der Staaten nicht wie heute ausufernd in den Markt eingriffen. In solchen Zeiten entstanden Dieselmotoren, und ganz im Sinne eines freien Marktes beschränkte sich die Verwendung dieser Motoren auf Anwendungsfälle, wo die damaligen Untugenden solcher Aggregate, nämlich Lautstärke und Vibrationen, unproblematisch waren.
Die Hälfte der Mitglieder des Aufsichtsrates der VW AG sind bekanntlich Gewerkschaftsvertreter. Haben diese nichts davon gewusst, obwohl sie als “Insider” bestens über alle Vorgänge im Unternehmen sicher bestens Bescheid wissen? Haben sie demnach aktiv oder passiv daran mitgewirkt, dass viele Gewerkschaftsmitglieder als Kunden hinters Licht geführt wurden?
@Herr Karl jun.
Die Gewerkschaftsvertreter im Aufsichtsrat wurden bekanntlich schon vor Jahren nach Brasilien eingeladen, wo sie dann auf Betriebskosten Bordelle besuchen durften. Es ist durchaus denkbar, dass sie auch heutzutage ähnliche “Vergünstigungen” genießen und dafür den Mund halten.